Philadelphia, PA

Wie meine liebe Freundin Knoemoe ganz treffend festgestellt hat, ist Thanksgiving nun auch vorbei. Ich wollte ja eigentlich mit einem Freund gemeinsam einen Vogel braten. Der hat aber drauf vergessen, und so bin ich bei meinem supervisor Dr.D. und seiner irren Lebensgefährtin S. gelandet. Das Thanksgiving luncheon im Hause D. war zwar nicht unbedingt traditionell, aber so wahnsinnig S. auch sein mag, kochen kann sie! Es gab Shripms, Tortilla Chips mit Avocado-Käse-Dip und gefüllte Muscheln zur Vorspeise, dann eine Squash-Himbeer-Suppe und Salat mit Lachsstreifen als 2. Gang. Als Hauptgang servierte sie leider keinen Truthahn, sondern Ham (stinknormales Gsöchts, im Wesentlichen, das ich ausgelassen habe) mit Kartoffelpüree und Knoblauch-Koriander-Naan-Brot. Danach folgte Ziegenkäse mit Preiselbeeren und Zimt und schließlich zur Nachspeise ein Vanillesoufflé und die von mir mitgebrachten Vanille-Cupcakes. (Meine Backfähigkeiten sind nach bestandenem Hundetest im Hause D. übrigens anerkannt.) Nach der ganzen Völlerei waren wir noch im Kino und haben uns den neuen Harry Potter angeschaut. Insgesamt ein netter Nachmittag, nur schade, dass ich am Freitag kein Turkey Sandwich essen konnte.
Den nächsten Tag hab ich dann dafür wieder tradiotionell amerikanisch verbracht. Der Freitag nach Thanksgiving wird Black Friday genannt, was - so hat man mir erzählt - nichts mit dem Schwarzen Freitag des Jahres 1929 zu tun haben soll, sondern angeblich daher stammt, dass die Geschäftsleute an diesem Tag versuchen, die Bilanz des laufenden Jahres in die schwarzen Zahlen zu bekommen und alle Waren zu Tiefstpreisen verschleudern. Ich hab mir einen um die Hälfte vergünstigten Wintermantel von Frau Karan zugelegt. Frau gönnt sich ja sonst nichts ...